Horus

Wertung

Spannung
Handlung
Emotionen
Sprache
Humor
Welt

Inhalt:
1888 läuft ein Frachtschiff im Hafen Englands ein, mit einer mysteriösen Frau an Bord. Bast, eine Frau mit Feuerrotem Haar und einer Haut so schwarz wie die Nacht. Sie ist nach London gekommen, um ihre Schwester Isis zu suchen. Bast, Isis und ihre restliche Familie sind die, die früher einmal als Götter verehrt wurden. Irgendwann wurden sie zu Helden, dann zu Legenden, bis ihre Existenz ganz in Vergessenheit geriet.
Mit einer sehr hohen Lebenserwartung und übermenschlicher Stärke, sind noch einige von ihnen nach tausenden von Jahren noch am Leben, doch die Zahl ist sehr gesunken, denn auch sie sind nicht unsterblich.
Während Bast auf der Suche nach Isis ist, die sich als schwierig herausstellt, da Isis nicht gefunden werden will, laufen in London die Ermittlungen im Fall mehrerer Morde, eine Mordserie von Jack the Ripper und gleichzeitig entbrennt ein Kampf zwischen uralten Mächten, denn Horus und Sobek wollen sich rächen für die Grabschändungen in ihrer Heimat.

Anmerkungen zum Buch:
Horus hat mich bereits nach den ersten Seiten komplett in seinen Bann gezogen. Die ägyptischen Götter, die den Menschen gar nicht so unähnlich sind, vor allem Bast, haben in diesem Roman alle ihre Fehler, was sie viel realer erscheinen lässt. Sie ernähren sich vom Leben Anderer und sind von Gefühlen getrieben. Aus den Menschen machen sie sich nicht viel.
Bast ist ein großer Sympathieträger, sie kämpft das ganze Buch über gegen ihren Hunger an und vor Allem gegen ihre dunkle Seite, Sachmet, die sie vor langer Zeit von ihrer Persönlichkeit abgespalten hat. Bast wirkt sehr menschlich und im Verlauf des Buches wirdsie auch immer menschlicher, sie lässt mehr Gefühle zu und die Menschen, mit denen sie zu tun hat bedeuten ihr etwas. Etwas, was sie nie zulassen wollte und womit sie auch nicht gerechnet hatte. Dadurch, dass Bast gegen ihre dunkle Seite kämpft nimmt sie auch wenig Nahrung zu sich und hat nicht so viel Kraft, wie ihre Geschwister, was sich im Kampf zwischen ihr, Sobek und Horus als starker Nachteil herausstellt.
Die Nebencharaktere sind alle sehr deutlich beschrieben, der Charakter von jedem ist sehr deutlich zu erkennen, weshalb man richtig mit der Geschichte mitfiebert. Captain Maistowe, Miss Walsh und Inspektor Abberline sind die 3 wichtigsten Nebencharaktere, natürlich zusammen mit Horus, Isis und Sobek.
Die Geschichte ist sehr spannend und nimmt eine absolut unerwartete Wendung. Nach etwa 2/3 des Buches hat man schon eine leichte Ahnung in welche ichtung es gehen könnte, wagt es aber gar nicht den Gedanken zu Ende zu denken.
Auch das Einbringen von Jack the Ripper ist ein toller Schachzug von Wolfgang Hohlbein. Durch die Kombination von historischem Roman und Fantasy wird das Interesse schnell geweckt.

Fazit:
Horus ist ein Muss für jeden, der sich auch nur ein wenig für ägyptische Mythologie interessiert. Ich habe es von vorne bis hinten genossen und würde es jedem weiterempfehlen. In meinem Bücherregal hat es einen ganz besonders schönen Platz... Und dass obwohl ich das Buch auf den ersten Blick als überhaupt nicht mein Fall eingestuft hatte